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Sonntag, 16. August 2015

Windenergie und Landschaftsschutz - Versammlung im TZL Lichtenau am 11. August 2015


Eine Besucherin der Versammlung im TZL, Lichtenau fasst ihre Eindrücke und Wahrnehmungen in folgendem Leserbrief zusammen:



Da nicht alle interessierten Bürger dabei waren, fasse ich die Veranstaltung mit meinen Worten sachlich-informativ zusammen. Meine Gedanken habe ich ebenfalls mit einfließen lassen. Der eine oder andere, der auch anwesend war, kann ja eventuell per Kommentar die faktischen Details bestätigen bzw. korrigieren oder auch weiter detaillieren.  Eure Gedanken dazu interessieren mich natürlich auch.
Anwesende waren: Herr Bürgermeister Hartmann, Ratsmitglieder und sachkundige Bürger der „Arbeitsgruppen Windenergie und Landschaftsschutz“, Investoren,  Verwaltungsfachangestellte des Kreises und unserer Stadt, die Presse und natürlich auch  viele interessierten Bürgern.
Herr Hübner  von der Kreisverwaltung Paderborn brachte allen Anwesenden nahe, dass der Bau eines Windrads ein gewaltiger Eingriff in die Natur bedeutet, mit enormen Auswirkungen auf Mensch, Tier, Flora und Fauna und das Landschaftsbild. Weil das unstrittig ist, müsse der Investor für jedes gebaute Windrad sozusagen eine Wiedergutmachung leisten, damit die entstandenen Schäden an anderer Stelle kompensiert (ausgeglichen) werden. Das kann der Investor tun, indem er über einen Zeitraum von 25 Jahren aktiv Landschaftsschutz oder Naturschutz betreibt. Dabei werde der Investor dann penibel vom Kreis kontrolliert und eventuell auch sanktioniert, falls er die Vorgaben und Vorschriften missachtet.
Eine zweite Möglichkeit sei, dass der Investor einmalig für jedes Windrad ca. 48.000 €, eine sogenannte Ausgleichszahlung leistet. In der Regel, so Herr Hübner, entscheiden sich  die Investoren für diese Variante, weil sich niemand gern über einen so langen Zeitraum kontrollieren und reglementieren ließe. Herr Lackmann, einer der Investoren, bekam das Wort und bestätige nochmals, dass die Lichtenauer Bürger im besonderen Maße durch  den Ausbau mit WKA´s belastet sind. Wie gewohnt stellte er sich dann aber als der Heilsbringer  Lichtenaus  dar.  Er sprach von ca. 4.800 000 €, die nun in die Stadtkasse fließen könnten (rechnerisch bedeutet das also tatsächlich 100 zusätzliche WKA in Lichtenau- die Herr Lackmann dann auch prompt einräumte).  Die Bürger Lichtenaus, so Herr Lackmann, müssten nun mit den Auswirkungen der WKA leben und so sei es gut und gerecht, wenn sie nun auch von diesem  4.800 000 € schweren Geldsegen profitieren könnten.

Na endlich, dachte ich!! Es ist ausgesprochen! 4.800 000 € sollten nun also in unsere leere Stadtkasse fließen! Endlich mal konkrete Zahlen.
Leider hatte Herr Lackmann die Rechnung ohne den Wirt, Herrn Hübner, gemacht. Sogleich stellte dieser den fundamentalen Irrglauben richtig. Das Geld, so Herr Hübner deutlich und bestimmend, werde nicht an die Stadt Lichtenau überwiesen, sondern wandert komplett in die Kreiskasse. So schreibe es das Landesgesetz vor. Er stellte klar, dass ausschließlich der Kreis das Geld nach strengen Vorgaben und Gesetzen verwaltet. So schreibe die Landesregierung zum Beispiel vor, dass die Gelder zweckgebunden und zwingend im Außenbereich eingesetzt werden müssen. Zweckgebunden bedeutet, so Herr Hübner, dass mit dem Geld Projekte finanziert werden müssen, die unmittelbar mit Natur-oder Landschaftsschutz im Außenbereich zu tun haben. Als Beispiele nannte er Maßnahmen im Eselsbett, Maßnahmen auf Dalheimer Wiesen oder die Entsiegelung von Flächen im Außenbereich. Scheinbar sind diese  Investitionen schon im Vorgriff erfolgt und aus der Gemeinschaftskasse beglichen. Es sei aber   n i c h t   zwingend, so Herr Hübner weiter, dass die Ausgleichszahlungen im Außenbereich  L  i c h t e n a u s  investiert werden müssen. So könne es auch passieren, dass mit genau diesen Ausgleichszahlungen aus dem Lichtenauer Windpark  Naturschutz-Projekte in Hövelhof oder Delbrück  finanziert würden, obwohl die so gut wie keine WKA haben. Oder dass mit dem Geld aus Lichtenau z.B. in Borchen die Altenau renaturiert würde.
Das  Land NRW bereitet eine Neufassung  für diese Ausgleichszahlungen vor. Es sollen dann alle Mittel in einen Topf nach Düsseldorf,  um dann von dort verteilt zu werden.

Das Geld müsse übrigens auch innerhalb eines Zeitraums von 4 Jahren investiert sein! Was nach 4 Jahren davon noch übrig sei, fließe dann in die Landeskasse nach Düsseldorf zur weiteren landesweiten Verwendung.

Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass die Stimmung im Saal sogleich umschlug. Ich sah  die Ratsmitglieder, den Bürgermeister, die sachkundigen und die interessierten Bürger sichtlich erschrocken und irritiert.
Herr Hübner versuchte die Wogen zu glätten, in dem er einräumte, dass die Lichtenauer selbstverständlich ihre eigenen Vorschläge beim Kreis vorbringen könnten-  aber, so stellte er dann nochmals klar, die Entscheidung darüber, welche Projekte  gefördert werden, liege ausschließlich beim Kreis und dann, nach der genannten Frist von 4 Jahren, beim Land NRW.

Aufregung pur! Ich kann euch sagen. Eine Luft zum Zerschneiden! Herr Bürgermeister, still wie immer!  Betretende Gesichter unter den Ratsmitgliedern! Fragen hier und auch mal  da! Es hilft alles nichts: Gesetz ist Gesetz- auch in der Energiehauptstadt!!
Dann meldete sich zum Schluss  noch Herr Ortsvorsteher Wolfgang Scholle zu Wort. Er sei  schließlich Kreistagsmitglied im Umweltausschuss. Mit erhobenem Zeigefinger prophezeite er, dass er seinen Einfluss für Lichtenau (pro Lichtenau???) geltend machen will.
Das klang für mich verzweifelt und aus meiner Sicht auch sinnlos! Seit wann kann Herr Scholle Gesetze aushebeln? Unser Herr Bürgermeister sagte, wie erwartet, wieder nichts, verließ dann  auch schnellen Schrittes den Saal, was auf mich wie Flucht wirkte.
„Oh Mann oh Mann, so eine Scheiße!“ dachte ich auf dem Weg nach Hause. Aber wie wird unsere Stadtkasse nun voll? Und was macht Ihr Politiker, wenn die anderen nun laut über Euch lachen und die Lichtenauer nun zu wirklichen Wutbürger mutieren?
Lieber Bürgermeister! Liebe Ratsmitglieder!! Wann und wie wollt Ihr das Dilemma Eurem Volke verkünden? Die Zeit ist reif für eine Bürgerversammlung oder wollt Ihr nun das  große, von Euch scheinbar nicht einkalkulierte Fiasko einfach totschweigen?
Ich bin schon sehr gespannt auf die nächste Versammlung am Mittwoch, den 19.08.2015.  






Samstag, 15. August 2015

Lichtenauer Bürger wehren sich gegen Windkraftplanungen

Wir sind ein Zusammenschluss Lichtenauer Bürger - unabhängig von Sponsoren und keiner politischen Ausrichtung verpflichtet.
Verpflichtet fühlen wir uns ausschließlich dem Landschaftsbild, dem Naturschutz und ganz besonders natürlich dem Schutz der hier wohnenden Menschen.
Wir nutzen diese Plattform, um alle Bürger unserer 15 Dörfer über die Windkraftplanungen, Stellungnahmen und Positionen unserer Politiker, Gutachter, Investoren zu informieren.

Wir stellen uns nicht gegen den Ausbau der Windenergie und gönnen auch unseren Landwirten neidlos zusätzliche Einnahmequellen.

-Was wir jedoch wollen ist ein Ausbau mit Augenmaß!
-Was wir einfordern, ist eine Zurückstellung des Genehmigungverfahrens bis zur Verabschiedung  des EEG!
-Wir fordern die Einbeziehung  der Lichtenauer Bürger  und eine umfassende Transparenz der Entscheidungsprozesse und zeitnahe Information!
-Wir fordern substanziellen Raum für die hier lebenden Menschen!

Wir wollen erreichen, dass
-unsere Kinder und Enkelkinder weiterhin in einer lebenswerten und natürlichen Landschaft leben können,
-unsere nachfolgenden Generationen nicht die Frage stellen: Warum hat sich niemand dem rücksichtslosen Ausbau der Windenergie mit den gigantisch hohen Windrädern entgegen gestellt,
-nicht noch die letzten Positivkriterien für ein Leben auf dem Land (nach dem Verlust von Grundschulen und demnächst vielleicht von Kindergärten) eliminiert werden.
-unsere Naturlandschaft weiterhin geschützt wird.

Da die Lichtenauer Bürger sich von ihren Politikern nicht vertreten und mitgenommen fühlen, machen wir uns gemeinsam auf den Weg, um die genannten Ziele zu erreichen.

Was sagte der ehemalige Bügermeister Merschjohann in dem Magazin 15Dörfer 01/2014:
"Um es mit den Worten von Thomas von Aquin (1225-74) zu sagen: "Vereinte Kraft ist zur Herbeiführung des Erfolges wirksamer als zersplitterte oder geteilte".
Einer kann sich bewegen, aber viele können alles bewegen. Dafür müssen wir Verantwortung übernehmen - für uns und unsere Gemeinde. Ich bin mir sicher, dass wir das gemeinsam schaffen!"

Was sagte der Bürgermeisterkandidat Josef Hartmann im Mai 2014:
"Als Bürgemeiserkandidat stehe ich für:
-mehr Transparenz und Bürgernähe im Rahmen von politischen Entscheidungsprozessen und  Diskussionen. Die Politik unserer Stadt darf nicht im Zimmer des Bürgermeisters entschieden werden.
....

-für einen rechtssicheren Flächennutzungsplan mit Windvorranggebieten, der größtmögliche Rücksicht auf die Bedürfnisse der Bevölkerung nimmt."

...











Mittwoch, 12. August 2015

Kommentarfunktion ist wieder freigeschaltet

Nach der Deaktivierung der Kommentarfunktion haben wir zahlreiche Anrufe und Emails von Besuchern unserer Seite erhalten, die sich für eine Freischaltung der Funktion ausgesprochen haben. Es wurde dabei auch besonders zum Ausdruck gebracht, dass es doch möglich sein sollte eine sachliche Auseinandersetzung zu führen.

Auch wir sind dieser Meinung und haben die Kommentarfunktion wieder freigeschaltet.

Unser Ziel ist es ein offenes und von Diffamierungen freies Dikussionsklima zu schaffen und zu pflegen. Bitte achtet  daher darauf einen fairen und sachlichen Ton zu wählen.

Wir bitten um Verständnis, dass wir Beiträge löschen werden die diesen Grundsätzen zu wider laufen.

Wir bitten auch um Eure Mithilfe. Solltet Ihr auf Beiträge stoßen, deren Inhalt beleidigend oder diffamierend erscheinen bitten wir um entsprechende Hinweise über unsere Email-Funktion auf der rechten Seite.:







Wir wünschen Euch eine gut funktionierende Informationsplattform.
Es wäre sehr bedauerlich wenn wir diese Informationsquelle wieder deaktivieren müssten.

Anmerkung: Kommentare und Leserbriefe stellen keine redaktionellen Meinungsäußerungen dar. Sie geben die persönlichen Ansichten und Meinungen ihrer Verfasser wieder.










Montag, 10. August 2015

Wichtiger Termin im Technologiezentrum Lichtenau: Dienstag, 11. August 2015 - 18:00 Uhr

Folgender Hinweis ist uns von einem Besucher unseres Blogs zugesendet worden:



Hallo zusammen,
Zügig ist in Lichtenau mit dem Bau der WKA´s begonnen worden.
Viele bekommen jetzt einen Eindruck  wie unsere Landschaft umgepflügt wird.
Es ist aber erst der Anfang, sicher wird die von uns immer wieder genannte Zahl von 100 WKA´s erreicht.
Morgen ist eine Sitzung der Arbeitsgruppe "Energiestadt Lichtenau" und Herr Hübner hält eien Vortrag zum Thema "Kompensationszahlungen" und steht für Fragen zur Verfügung.
Ich denke, es kann nicht schaden, wenn wir uns mal wieder zeigen und fragen.
Unser Bürgermeister ist sich ja sicher, dass jetzt alles gut läuft und die Bürger sich berühigt haben.
Wer Zeit hat sollte sich auf den Weg machen.
Dienstag, den 11.08.15 um 18 Uhr im Technologiezentrum.