Labelliste unter der Startseite

Start-Button

Donnerstag, 10. November 2016

Auch im "Asselner" Windpark ist so etwas möglich!




Möhnesee - Eine 24 Jahre alte Windkraftanlage in der Nähe des Bismarckturms hat in der Nacht zu Mittwoch zwei jeweils etwa 50 Kilogramm schwere Flügelspitzen verloren. Eine der Spitzen steckte nur wenige Meter neben der B 516 im Acker, eine war neben der Abzweigung nach Dreihausen zu Boden gegangen.
Die havarierte Anlage und ebenso ein benachbartes „Windrad“ gleicher Bauart wurden unmittelbar nach bekanntwerden des Vorfalls von den Behörden vorläufig stillgelegt. Ebenso wurde verfügt, dass das Areal um die beiden Windenergieanlagen mit Flatterband abzusperren ist. Ergänzend nahm die Bauaufsicht beim Kreis Soest Recherchen auf, ob es weitere Anlagen dieses Typs der Firma „Nordex“ im Kreis gibt. Erste Erkenntnis: Auch in Ense hatte es eine solche Anlage gegeben, die aber schon seit einiger Zeit abgebaut ist, erläuterte Wilhelm Müschenborn, der Pressesprecher des Kreises.
Die genaue Ursache für den Unfall ist noch unklar, möglicherweise kommt Materialermüdung in Betracht. Jedenfalls seien die Fliehkräfte an den Spitzen der Rotorflügel enorm, so die Behörden.
Otto Sprenger von der Betreibergemeinschaft erklärte, dass die beiden Anlagen regelmäßig kontrolliert wurden. „Der Sachverständige war am Montag noch da.“ Die Anlage sei nach Auskunft eines Sachverständigen reparaturfähig. Danach sollen die vorläufig stillgelegten Anlagen wieder in Betrieb gehen. Vorher, so Müschenborn, müsse die Betriebssicherheit durch einen Sachverständigen belegt werden.
Die beiden Windkraftanlagen, die auf Gittermasten montiert sind, wurden 1992 errichtet, seinerzeit hatte die Gemeinde noch keine Vorrangzonen für die Windkraft ausgewiesen. Schon vorhandene Altanlagen stehen daher unter Bestandsschutz. Müssen solche Anlagen außerhalb der Vorrangzone abgebaut werden, dürften im allgemeinen keine neuen mehr errichtet werden.
Genehmigt wurden die beiden Windkraftanlagen noch nach Baurecht. Entlang Kreis-, Bundes- und Landesstraßen gilt der Bereich von null bis 20 Metern als Tabuzone, ab 20 Metern sind fragliche Standorte zustimmungspflichtig, die Straßenbaulastträger waren seinerzeit gehört worden, so Müschenborn.
Dass die durch die Luft fliegenden Flügelspitzen erheblichen Schaden hätten anrichten können, wird daran ersichtlich, dass sie rund 80 Meter von der Anlage entfernt zu Boden gingen. Otto Sprenger im Namen der Betreibergemeinschaft: „Uns geht das auch nahe, da hätte ja sonstwas passieren können, da war schon Kawumm dahinter.“ Ähnlich schätzte dies Hansfriedrich Winter vom Ordnungsamt der Gemeinde Möhnesee ein.
Unfälle mit Windkraftanlagen kommen durchaus häufiger vor. Spektakulär war der Brand einer Anlage bei Echtrop im Februar 2014. Auch kommt es bisweilen vor, dass Windkraftanlagen einen oder mehrere Rotorblätter oder Teile davon verlieren. Nach dem Orkan „Xaver“ brach im Dezember 2013 bei einem Windrad in Döhlen im Kreis Oldenburg gleich die ganze Gondel ab, bei Vlatten im Kreis Euskirchen knickte „Xaver“ eine Anlage mit 65 Metern Nabenhöhe um, in Nordbayern riss er das Rotorblatt eine Anlage ab. Im Juni 2013 krachte in den USA ein Rotorblatt auf einen Kindergarten, in dem sich zu diesem Zeitpunkt zum Glück keine Personen aufhielten. Unfälle mit Todesfällen oder Verletzten ereignen sich ansonsten zumeist bei Wartungs- oder Montagearbeiten. - tbg
Eine Auflistung von Unfällen mit Windkraftanlagen findet sich hier: www.gegenwind-vogelsberg.de/informationen/unfall/havarie/

4 Kommentare:

  1. Ok, möglich ist alles, auch in Asseln oder sonstwo.
    Mit Szenarien von: was wäre wenn ein Flügel abbräche oder der ganze Mast umkippte oder . . . Na ja, da solltet ihr schon mal andere Beispiele bringen, die auf die beispielose Verschandelung der Landschaft und auf die Gefährdung von Mensch und Tier durch den rücksichtslosen Ausbau mit Windrädern aufmerksam machen. Im Straßenverkehr sind die Menschen um ein hundertfaches mehr gefährdet als neben Windrädern.
    Und dass die Investoren an einigen Feldwegen kleine Schildchen mit dem Hinweis auf die Gefährdung durch Eiswurf aufstellen (die kein Autofahrer im Vorbeifahren lesen kann!) ist eher ein Aprilscherz und Verarsche der Leute, als eine wirkliche Notwendigkeit. An der Bundesstraße und an den Autobahnen müssten die Schilder dann in 10x20 Meter Größe stehen und eine Ausweichspur angelegt werden. Nee - es ist so: die da oben machen einfach was sie wollen. Wir können es nur den Amerikanern gleichtun und unser Establishment abwählen. Aber das hilft den Lichtenauern und Borchenern auch nicht mehr.

    AntwortenLöschen
  2. Echt super interessante Artikel und erst die Kommentare - gähn, gähn, gähn. Wer guckt denn hier noch und wonach denn?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Anonym21. November 2016 um 15:30, dabei hat die Sonne sich doch heute garnicht gezeigt! Wahrscheinlich trotzdem zuviel Schattenschlag mitbekommen oder? Anders erklärt sich Ihre Müdigkeit nicht.
      Also ich bin hellwach und schaue hier gerne nach Informationen. Was die Kommentare angeht gebe ich Ihnen Recht, Ihrer ist völlig sinnlos.

      Löschen
    2. ok hast Recht Anonym 21.November 2016 um 19:12. man kann sich hier echt viel Infomationen holen. Gleich will ich ma suchen wo die ist. Wo ich jetzt wach bin sehe ich es sicher besser.Schien ja auch keine Sonne heute. Schattenschlag haben wir seit Wochen jetzt auch immer vorm Fenster. Nicht von Windmühlenflügel, nee, von vorbeifliegenden Rotmilanen und Schwarzstörchen. Jetz freu ich mich auf neue Artikel, danach schaue ich gerne, wie Sie.

      Löschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.