Labelliste unter der Startseite

Start-Button

Sonntag, 12. Februar 2017

In Köln würde man das unter Kölner Klüngel abtun. Uns Bürgern im Paderborner Land ist das Lachen abhanden gekommen!!

Zahl getöteter Vögel ungewiss

Artenschützer ziehen Westfalenwind-Resümee in Zweifel

    Aus: Westfälisches Volksblatt Mittwoch, 08.02.2017 Seite 18

Kreis Paderborn(pic/bel). Eine vom Windkraftanlagenbetreiber Westfalenwind veröffentlichte Studie der Biologischen Station Kreis Paderborn zum Artenschutz im Umfeld von Windkraftanlagen sorgt unter Natur- und Artenschützern weiterhin für  Diskussionen.
Nach der Initiative »Gegenwind Borchen« hat auch die »Arbeitsgemeinschaft Natur, Umwelt, Kultur« (ANUK) um ihren Vorsitzenden Heinz. J. Bökamp aus Salzkotten die von Westfalenwind veröffentlichten Ergebnisse in Zweifel gezogen. Westfalenwind hatte von konstanten Rotmilan-Beständen in Gebieten mit Windkraftanlagen wie in Lichtenau, Bad Wünnenberg und Büren berichtet. Es sei nur der Fund eines toten Rotmilans bekannt.
Dies widerspreche anderen ornithologischen Berichten, sagt ANUK-Vorsitzender Heinz Bökamp. Der Salzkottener bezieht sich unter anderem auf Veröffentlichungen der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (Landesamt für Umwelt Brandenburg) aus dem Dezember 2016 über Vogelverluste an Windkraftanlagen in Deutschland (www.vogelschutzwarten.de). Die Zentrale Funddatei nennt für Deutschland seit 2002 insgesamt 2100 Vögel, die als Schlagopfer von Windkraftanlagen dokumentiert seien, darunter 335 Rotmilane (Stand Dezember 2016). Dabei handele es sich fast ausschließlich um Zufallsfunde. Die Zahl der tatsächlich verunglückten Tiere sei deutlich höher. Zu den am stärksten betroffenen Arten zählten Greifvögel. Vogelschutzwarten sind als Fachbehörden der Länder für den ornithologischen Artenschutz zuständig.
Die »Arbeitsgemeinschaft Natur, Umwelt, Kultur« kritisiert mit ihrem Vorsitzenden Bökamp, dass der »ungebremste Ausbau der Windenergie die Bestandserholung von Milan, Uhu, Schwarzstorch und anderer bedrohten Arten in Frage« stelle. Viele getötete Tiere würden gar nicht gefunden, weil nächtliche Beutegreifer sich an den Opfern gütlich getan hätten.
In diesem Zusammenhang stellt Heinz Bökamp den Aussagewert der Studie aus der Bio-Station Kreis Paderborn auch wegen verwandtschaftlicher Verflechtungen in Frage. Bio-Station-Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Klinke und Westfalenwind-Geschäftsführer Johannes Lackmann sind Brüder. Westfalenwind hatte auch nach eigenen Angaben die Studie der Bio-Station finanziert (wir berichteten).
Westfalenwind Geschäftsführer Johannes Lackmann hat diese Vorhaltungen inzwischen als »absurd« zurückgewiesen. »Mein Bruder arbeitet nicht in meinem Auftrag«, sagte Lackmann. Ulrich Klinke sei »seit ewigen Zeiten« im Umweltschutz engagiert. Die Bio-Station sei auf Westfalenwind zugekommen und habe mangels Geld um eine Finanzierung der Studie gebeten. In Zukunft werde aber der Kreis Paderborn diese Studie aus Steuergeldern finanzieren, sagte Lackmann.
Schon die Initiative »Gegenwind Borchen« hatte eine gezielte Suche nach Schlagopfern im Umfeld von inzwischen 455 Windkraftanlagen im Kreis Paderborn gefordert. Konstante Rotmilan-Bestände seien wohl auch darauf zurückzuführen, dass die Greifvögel freigewordene Reviere schnell wieder besetzten.
Auch im Gutachten der Bio-Station Kreis Paderborn heißt es, dass letztendlich nur eine systematische Suche nach Schlagopfern im Bereich von Windparks zu mehr Klarheit führe. Da dies jedoch sehr aufwändig und teuer sei, sei ein solches Projekt vorerst nicht absehbar. Aber nur mit gezielten Suchen seien belastbare Resultate zu erzielen.



Auch der Entwurf zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes

vom 01.12.2016  stimmt nachdenklich.

Bisher stand im § 44 Absatz 1 es ist verboten
wild lebenden Tieren der besonders geschützten Art nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören.
Neu:
…liegt ein Verstoß gegen das Tötungs- und Verletzungsgebot nach Absatz 1  Nummer 1 nicht vor, wenn die Beeinträchtigung durch den Eingriff oder das Vorhaben auch unter Berücksichtigung von Vermeidungsmaßnahmen das Tötungs- und Verletzungsrisiko für Exemplare der betroffenen Art nicht signifikant erhöht und diese Beeinträchtigung unvermeidbar ist

Diese aufweichende Formulierung geht im Absatz 2 des § 44 sinngemäß weiter.
Wir haben doch mit dem schwammigen Begriff „Substantiell“ ausreichend Erfahrungen gesammelt.
„Signifikant“  kann nun auch nicht mehr rechtssicher definiert werden.
Unvermeidbar und alternativlos passen doch auch gut zusammen.
Wird dann nach der Änderung der Artenschutz aufgegeben?

Pro Lichtenau
 

12 Kommentare:

  1. Zzz diese verwandschaftlichen Verflächtungen: Es ist schon zum Kotzen!
    Das stinkt doch wirklich wieder nach Vetternwirschaft! Mich wundert schon lange nichts mehr.
    Verstößt der Ottonormalverbraucher gegen Gesetze und Richtlinien endet das vor Greicht.
    Es klingt vielleicht böse: Bei uns werden DIE als Gutmensch mit renomierten Politikern in der Zeitung abgebildet.

    AntwortenLöschen
  2. Es ist kaum auszuhalten, der Kreis duckt sich weg, wie er es mehrfach getan hat, normal sollte es sein, dass von unabhängiger Stelle Gutachten überprüft werden. Das kostet dann halt ein paar Euros. Wenn die Windlobby Flächennutzungspläne, BimSCHG Anträge nebst den entsprechenden Gutachten und juristischer Unterstützung schreiben kann, sind wir genau soweit wie Putin in Russland.

    AntwortenLöschen
  3. Bei dem Herren wundert einem gar nichts mehr, Studien zum Artenschutz werden von seinem Bruder finanziert, Verwaltungen wie in Lichtenau sind ihm besonders zugetan, weil keine Erbsen Zählerei passiert, Geschäftspartner werden eliminiert oder mundtod gemacht, erinnert mich an italienische Verhältnisse in Lichtenau.

    AntwortenLöschen
  4. Die Bio-Station hat also keine finanziellen Mittel um Veränderungen bei den Milanbeständen zu erforschen.
    Nun wird Herr Lackmann gebeten die Finanzierung zu übernehmen.
    Rein zufällig kommt die dann gemachte Studie, im Sinne von Herrn Lackmann, zu dem Ergebnis, dass die Milane keinen Schaden nehmen.
    Außerdem kann man die Vögel ja auch vergrämen und andere Siedlungsfächen anbieten.
    Die Vögel haben aber auch sehr schnell gelernt, dass nun Tiefflug angesagt ist.
    Was ist eigentlich aus der Besenderung des vergangenen Jahres bei den Jungvögeln geworden?
    Die Ergebnisse scheinen niederschmetternd gewesen zu sein.
    Am Montag, den 06.02.17 konnte man dem Bericht in der ARD "Erlebnis Erde" entnehmen, dass in Deutschland 95 Seeadler durch Windkraftanlagen getötet wurden.
    Offenbar sind wir Bürger zu dumm, die Zusammenhänge zu erkennen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das stinkt alles zum Himmel. Korruption lässt grüßen!
      Aber was solls, Johannes der 1. wird es schon richten!

      Löschen
  5. Ich bin dafür Hr. Lackmann fortan den Titel "König der Energiehauptstadt Johannes der 1." zu verleihen. Wenn er jetzt noch die Polygamie einführt ist sein Energiewendereich fast komplett. Nun ja - wünschen wir Ihm ein langes Leben...

    AntwortenLöschen
  6. Es ist überall, es ist bundesweit das Gleiche: Politisierung von Verwaltung und Justiz, Kommerzialisierung öffentlichen Rechts, propagandistische Methoden und Schutzbehauptungen der Windkraftlobby und Korruption noch und nöcher. Ein politisches, ökologisches und moralisches Deasaster unvorstellbaren Ausmaßes.

    AntwortenLöschen
  7. Lug und Trug. Und das seit Jahren. Es gibt da so viele Verflechtungen und es ist bereits so viel Unglaubliches passiert, dass es kaum auszuhalten ist.

    Es gibt beispielsweise WKA-Anträge aus 2012, wo die Gutachten die den Anlagen Unbedenklichkeit bestätigen, von der gleichen Adresse abgeschickt wurden, wie die Anlagenanträge selbst.
    Dem Kreis war das alles völlig egal.

    Wie überhaupt allen Beteiligten alles egal ist.
    Egal, was die Bürger sagen.
    Egal, wie die Natur das findet.

    Wie sagte unlängst Barbara Hendriks: Wir geben den Wald frei, um die Investitionen der (fast hätte ich Invasoren) Investoren zu schützen. Die Auswirkungen auf den Wald sind dabei völlig egal.

    Wie sagt Stegener: 95% stehen hinter der Windkraft.
    Die Realität ist auch hier völlig egal.

    AntwortenLöschen
  8. Das sind alles Vorboten eines Aufweichens der Demokratie, Menschen die Macht haben wollen, bedienen sich nun mal diktatorischer Methoden und wenn dazu das Recht angepasst werden muss, machen die das halt. Auf der Welle des grünen Bewusstseins lässt sich prima infiltrieren, da ja viele der Meinung sind, im moralischem Recht zu sein.

    Also aufgepasst, hier kommt etwas auf uns zu.

    AntwortenLöschen
  9. Erst ignorieren sie dich, dann belächeln sie dich, dann bekämpfen sie dich - und dann gewinnst du, zitiert Hr. Lackmann Mahatma Gandhi auf seiner Windsatire Seite. So ähnlich haben bestimmt die Wiedertäufer in Münster auch mal gepredigt und tatsächlich für 5 Jahre die Menschen hinter sich geschart.

    Unsinn bleibt Unsinn, auch wenn die Deutschen schon mal länger brauchen um das zu verstehen.

    AntwortenLöschen
  10. Neuerdings sind das "alternative Fakten". - Übrigens finde ich den Begriff EnerGIERhauptstadt sehr schön. Was habt ihr eigentlich???

    AntwortenLöschen
  11. mich wundert gar nichts mehr: und wenn der Kopf nicht durch die Wand passt, dann macht man das LOCH mal so nebenbei größer-
    So ist das mit dem Gesetz eben auch: Wenn`s nicht in den Kram passt, wird es umformuliert mit schwammigen Begriffen wie substanziell und signifkant- und schon passt es wieder , weil sich das Gesetzt nun ziehen und dehnen lässt wie Kaugummi.
    ---aber beachten sollten unsere Eliten dabei auch, dass sie dadurch die Politikverdrossenheit nur mehr schüren.Der rechte Ruck kommt signifkant näher, auch wenn die Elite diesen Effekt negiert! Warten wir ab,was das Volk in Frankreich und in den Niederlanden wählt. Junker und Schulz verlassen schon das sinkende Schiff "Europa". Verlasst euch drauf: die zwei wissen schon mehr als wir alle zusammen und Rettungsboote kommen nicht aus Griechenland, nicht aus Italien, nicht aus Spanien- so viel steht schon mal fest.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.