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Samstag, 25. Februar 2017

Die Energiewende kommt ausschließlich den deutschen Steuerzahlern teuer zu stehen

Das Institut für Wettbewerbsökonomik an der Uni Düsseldorf hat die Gesamtkosten der Energiewende bis 2015 berechnet.
  • Das Ergebnis: Bis zum Jahr 2025 müssen geschätzt rund 520 Milliarden Euro aufgewendet werden.
  • Eine vierköpfige Familie zahlt somit direkt und indirekt über 25.000 Euro für die Energiewende.
Selten wurde ein Umweltminister so mit Hohn und Spott übergossen wie weiland Peter Altmaier (CDU): Vor drei Jahren erklärte der heutige Kanzleramtsminister, die Kosten der Energiewende könnten sich, wenn nichts getan werde, „bis Ende der 30er-Jahre dieses Jahrhunderts auf rund eine Billion Euro summieren.“
Umgehend hielten große Magazine und Wochenzeitungen von „Wirtschaftswoche“ bis „Zeit“ dem Umweltminister vor, dass er sich bei seinem „Billionen-Ding“ ja wohl verrechnet haben müsse. „Sie dürfen die Leute nicht mit Horrorzahlen auf die Bäume jagen“, verlangte Baden-Württembergs Regierungschef und Grünen-Star Winfried Kretschmann vom CDU-Kollegen.


Vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, Altmaier zu rehabilitieren. Denn das Institut für Wettbewerbsökonomik („Dice“) an der Universität Düsseldorf hat die direkten und indirekten Gesamtkosten der Energiewende bis 2015 berechnet und die weitere Kostenentwicklung bis 2025 geschätzt. Dem Ergebnis zufolge könnte das Billionen-Ding sogar früher Wirklichkeit werden, als selbst Altmaier geglaubt hatte.

370 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren

Nach den Berechnungen des Instituts hat die Energiewende zwischen 2000 und 2015 bereits rund 150 Milliarden Euro gekostet. „In den Jahren 2000 bis 2025 müssen geschätzt rund 520 Milliarden Euro (nominal, einschließlich der Netzausbaukosten) für die Energiewende im Bereich der Stromerzeugung aufgewendet werden.“ Ausgehend von den bereits ausgezahlten 150 Milliarden müssten in den kommenden zehn Jahren demnach weitere 370 Milliarden Euro aufgewendet werden.


„Pro Einwohner, vom Neugeborenen bis zum Greis, ergibt sich somit ein Gesamtbetrag von über 6300 Euro, welcher im Zeitraum 2000 bis Ende des Jahres 2025 anfällt“, führte DICE-Direktor Justus Haucap in Berlin aus: „Eine vierköpfige Familie zahlt somit direkt und indirekt über 25.000 Euro für die Energiewende.“ Das Gros der Kosten ist dabei noch nicht angefallen, „sondern kommt erst auf die Verbraucher zu“, so Haucap: „In den kommenden zehn Jahren werden dies 18.000 Euro für eine vierköpfige Familie sein.“
Zum Vergleich: Nach den Zahlen der Bundesbank verfügen 40 Prozent der deutschen Haushalte über ein Nettovermögen von weniger als 27.000 Euro.

Berechnungen im Auftrag des INSM

Das Institut führte die Berechnungen im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) durch. Die von Arbeitgeberverbänden finanzierte Initiative setzt sich gegen staatliche Regulierung und für die soziale Marktwirtschaft ein. Die Initiative hatte bereits vor einigen Jahren gefordert, die Förderung erneuerbarer Energien stärker nach marktwirtschaftlichen Prinzipien auszurichten.
Um ein Gefälligkeitsgutachten dürfte es sich bei der Energiewende-Studie jedoch nicht handeln: Der Wettbewerbsökonom Haucap war vier Jahre lang Vorsitzender der vom Bundespräsidenten berufenen Deutschen Monopolkommission und ist Mitherausgeber zahlreicher internationaler wirtschaftswissenschaftlicher Publikationen.
Zudem basieren seine Prognosen zur weiteren Entwicklung der EEG-Umlage auf Daten des Öko-Instituts und damit einer Institution, die, so Haucap, „nicht im Verdacht steht, die Folgekosten der Energiewende zu übertreiben“.

Größter Batzen ist die EEG-Umlage

Der größte Teil der direkten Energiewendekosten besteht laut Studie aus der EEG-Umlage zur Förderung der Ökostrom-Produktion und der sogenannten KWK-Umlage zur Subventionierung kombinierter Strom-Wärme-Produzenten.
Allein als EEG-Umlage wurden bis Ende vergangenen Jahres 125 Milliarden Euro ausgezahlt. Bis 2025 dürfte dieser Betrag wegen der stark wachsenden Zahl von Ökostrom-Anlagen auf 408 Milliarden Euro steigen. Einschließlich der KWK-Umlage werden es 425 Milliarden Euro sein.
Hinzu kommen indirekte Kosten der Energiewende. Das Dice-Institut rechnet dazu den Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze für rund 56 Milliarden Euro, die „Haftungsumlage“ zur Absicherung der Offshore-Windkraft, sowie die Kosten für Einspeisemanagement, „Re-Dispatch“ und Kraftwerksreserven.
Schließlich zählt das Institut auch die zinsgünstigen Darlehen der KfW-Bankengruppe, Forschungsausgaben und die außerplanmäßigen Abschreibungen auf konventionelle Kraftwerke sowie die negativen Strompreise zu den indirekten Kosten. Alles in allem betragen damit die Kosten für die Energiewende zwischen 2000 und 2025 gut 520 Milliarden Euro, wobei die EEG-Umlage mit einem Anteil von 80 Prozent den größten Anteil hat.

Das Energiewendechaos zahlt der Stromverbraucher

Einwände, wonach die Energiewende für die Verbraucher auch kostensenkende Wirkungen habe, lässt Haucap nicht gelten. So argumentieren Vertreter der erneuerbaren Energien oft, dass der Ökostrom-Ausbau zu fallenden Elektrizitätspreisen am Großhandelsmarkt führten; auch gebe es dank Ökostrom geringere Importkosten für Brennstoffe wie Steinkohle, Gas und Uran.
Laut Haucap aber sind diese Preiseffekte in der Berechnungen bereits berücksichtigt. Denn das Gutachten beruhe auf den reinen EEG-Differenzkosten, die direkte Folge der Großhandelspreise seien. Man dürfte diese preissenkenden Effekte mithin „nicht zweimal abziehen“.
Die Energiewende sei „nicht nur für überzeugte Marktwirtschaftler wie uns ein Problem“, kommentierte Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft: „Der Grund hat zwölf Stellen und ein Währungszeichen: 520.000.000.000 Euro.“ Die Energiewende „ist und bleibt außer Kontrolle“, sagte Pellengahr und verwies auf die weiter steigende EEG-Umlage im kommenden Jahr. „Das Chaos zahlt am Ende der Stromverbraucher.“

Extrem schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis

Die Bundesnetzagentur wird am Freitag dieser Woche offiziell die Höhe der Umlage veröffentlichen, die 2017 jeder Verbraucher zur Subventionierung der Ökostrom-Produzenten abführen muss. Ersten Einschätzungen zufolge dürfte die Umlage von 6,35 Cent auf 7,1 Cent pro Kilowattstunde ansteigen. „Das entspräche ungefähr einer Verdopplung in fünf Jahren“, stellte Pellengahr fest.
Seit im Jahre 2003 der damalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) versichert hatte, die Energiewende werde die Verbraucher „nicht mehr als eine Kugel Eis pro Monat kosten“, habe sich die EEG-Umlage versiebzehnfacht.

DICE-Direktor und Studienautor Haucap betonte, dass es mit den 520 Milliarden Euro noch nicht getan sei. Denn die Summe beziehe sich zum einen nur auf den Zeitraum bis 2025 und zum anderen nur auf den Stromsektor. Inzwischen sei jedoch die „Sektorkopplung“ offizielles Ziel der Energiewende-Politik und damit auch die Dekarbonisierung des Verkehrs, des Heizungssektors und der Landwirtschaft.
„Nach 2025 wird die Energiewende auch nicht zum Null-Preis zu haben sein“, sagte Haucap. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis sei extrem schlecht: Deutschland stoße heute immer noch genauso viel CO2 aus wie im Jahre 2009. Die deutsche Energiewende-Politik habe somit „null Tonnen CO2 gespart – für sehr viel Geld.“

Mehr Marktwirtschaft im Klimaschutz!

Pellengahr und Haucap plädierten dafür, den Klimaschutz künftig mit marktwirtschaftlichen Instrumenten zu betreiben. Die beste Option sei dabei die Stärkung des europäischen Emissionshandels. Die zweitbeste Option sei die Einführung eines Quotenmodells nach schwedischem Vorbild. Energieversorger sollten danach verpflichtet werden, einen bestimmten Anteil aus erneuerbaren Energien zu liefern. So entstünde ein preissenkender Wettbewerb zwischen den verschiedenen Arten erneuerbarer Energien.
Der Bundesverband Erneuerbarer Energien (BEE) erklärte, die von Haucap betrachtete EEG-Umlage sei „nicht als Kostenindikator für die Energiewende geeignet.“ Das von Haucap vorgeschlagene Quotenmodell wäre zudem „deutlich teurer als das EEG“, weil Mitnahmeeffekte entstünden.
Der Bundesverband Neue Energieanbieter (bne) legte unterdessen ein Modell vor, nach dem die EEG-Umlage künftig auch auf den Verbrauch fossiler Energieträger ausgeweitet werden sollte. Wenn die EEG-Umlage künftig auch beim Verbrauch von Heizgas, Heizöl, Benzin und Diesel gezahlt werden müsste, könne die EEG-Umlage auf Elektrizität nahezu halbiert werden. Zudem entstünden Kaufanreize für CO2-freie Heizungen und Elektroautos, was der geplanten „Sektorkopplung“ der Energiewende zugute komme.

Siehe auch hierzu das Video von Mario  Barth
https://www.youtube.com/watch?v=nKV4oXKW_AI

Montag, 20. Februar 2017

Windkraft Nümbrechter Ausschuss hebt die einzige Potenzialfläche auf








  • 02.02.17, 19:56 Uhr



Riesenwindräder, wie diese 200 Meter hohe Anlage in der Lausitz, möchten die Nümbrechter nicht haben.
Nümbrecht -


Künftig gibt es in der Gemeinde Nümbrecht keine einzige sogenannte Konzentrationsfläche mehr, auf der Windkraftanlagen gebaut werden könnten. Mit mehrheitlichem Votum haben sich die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses am Mittwochabend dafür ausgesprochen, den zurzeit einzig möglichen Standort für Windräder in der Ortslage Oberstaffelbach zu streichen.

„Oberstaffelbach wäre ohnehin nur bedingt für Windkraftanlagen geeignet“, sagte Bürgermeister Hilko Redenius mit Blick auf die dort geltende Höhenbeschränkung von 100 Metern. Diese Höhe würde aber nicht reichen, um Windräder in Gang zu setzen, weht über Oberstaffelbach doch meist ein eher laues Lüftchen.

Wer jetzt auf dem Gebiet der Gemeinde Windräder aufstellen will, findet laut Redenius in den Außenbereichen weiterhin „vier bis sechs Bereiche“, muss aber dann das übliche Antragsverfahren durchlaufen. Dabei gilt es etwa zu prüfen, ob der gesetzlich vorgeschriebene Abstand von 600 Metern zur nächsten Wohnbebauung eingehalten werden kann und ob der Tierschutz gewahrt bleibt. Die Kosten trägt der Antragsteller selbst.
Die Gemeinde rechnet zudem damit, dass sich Nachbarn möglicher Anlagen gegen den Bau zur Wehr setzen, auch juristisch. „Wir selbst wollen jedenfalls keine Potenzialflächen ausweisen“, betonte Bürgermeister Redenius. Dass es „vier bis sechs mögliche Flächen“ für die Windkraft gibt, hatte einst eine erste, grob geführte Untersuchung ergeben.
Mit der Entscheidung aus der Ausschusssitzung will die Verwaltung möglichen Forderungen nach weiteren, mehr als 500 000 Euro teuren Analysen schon heute den Wind aus den Segeln nehmen.

Auf diesem Weg zahlt Nümbrecht nichts
Denn: Würden im Regionalplan mehr Potenzialflächen als nur Oberstaffelbach ausgewiesen, müsste die Gemeinde künftige Windkraftgutachten mit allen Kosten und Risiken selbst in Auftrag geben. Da nun aber keine einzige Vorrangzone mehr besteht, ist Nümbrecht aus dem Schneider.
Einziger Gegner dieses Vorgehens war die SPD-Fraktion um Jürgen Rogowski, die neue Prüfungen forderte, weil Wind als alternative Energiequelle unverzichtbar sei. Nach dem Einwand entspann sich eine hitzige Diskussion, bei der Rainer Galunder (WGHL) den Sozialdemokraten eine „perverse Argumentation“ vorwarf: „In Nümbrecht ist schlichtweg kein Platz für Windkraft, schon allein wegen des Vorkommens geschützter Tierarten.“

– Quelle: http://www.rundschau-online.de/25667298 ©2017

  Interessant ist auch der Beitrag - TerraX- vom 19.02.2017 Rasende Eisbrocken, wie gefährlich 
  sind Windkraftanlagen wirklich?
  siehe den entsprechenden Link
  https://www.zdf.de/wissen/terra-xpress/rasende-eisbrocken-und-die-betrueger-falle-100.html